Mc Cormick D436 Teilrestauration

13.03.2022 22:01
#1
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Praktikant

Nabend und danke für die Aufnahme,

wie im "Kaffeeklatsch-Beitrag" schon geschrieben, stelle ich hier nach und nach mein Projekt vor.

Ich habe den IHC D436 im Sommer 2017 an der Niederländischen Grenze gekauft, ohne das er lief und ohne Beleuchtung und manche Anbauteile.

Geplant ist ein solider, arbeitsfähiger Zustand mit Tüv und nichts soll gepfuscht werden.
Abstriche bei den nicht originalen Rückleuchten oder anderen Kleinigkeiten wie dem Blinkerschalter nehme ich fürs Erste in Kauf um die Kosten nicht ausufern zu lassen.

Die letzten, kurzzeitigen Besitzer haben eine große Güldnersammlung in sehr gutem Zustand und kauften den Schlepper nur einem Landmaschinen Mechaniker Azubi im selben Ort ab, weil er seinen Arbeitsplatz verlor und er den D-Serie Traktor dort nun nicht mehr restaurieren konnte. (Zuhause hatte er keinen Platz). Vor dem Azubi lief der Trecker in den Niederlanden, wo er zuletzt wenig Liebe und Zuwendung bekam und vermutlich als Scheunenfund auftauchte.

Die Güldner Sammler haben den Cormick provisorisch soweit montiert, dass man einen Probelauf versuchen konnte - Ohne Erfolg.

Diesel wurde eingespritzt, was man beim Orgeln am weißen Qualm aus dem Auspuff sehen konnte.

Nach dem Kauf habe ich erstmal nach einer dummerweise falsch durchgeführten Kompressionsmessung und einigen Startversuchen mit verändertem Einspritzzeitpunkt und frisch eingestellten und abgedrückten Düsen auf eine fehlerhafte Einspritzpumpe getippt.
Ein teures Lehrgeld, aber nach der Überholung beim Bosch Dienst sah sie immerhin aus wie neu :-D

Als der mit der geprüften Pumpe noch gar nicht starten wollte habe ich die Kompression in Ruhe nochmal gemessen und sie war bei Zyl. 1 am unteren Grenzwert laut Werkstatt Handbuch.

Also schnell den Zylinderkopf demontiert:
In den Laufbuchsen hatten die Kolben schonmal leicht gefressen und mindestens ein Ventilsitz war "angefressen".
Ein Kumpel von mir war Motorinstandsetzer und konnte mir den Kopf überholen und plan schleifen.

In der Zwischenzeit habe ich die alten Laufbuchsen "demontiert".
Kein leichtes Unterfangen:
Mit einer circa M24 Gewindestange habe ich kaum was bewegt und ständig mein Geschweißtes Werkzeug krumm gezogen.
Also zog ich es fortan maximal auf Spannung und schlug von unten kräftig mit einem langen Alu-Rundstab unter die Buchsen. (Vorsichtig, denn die Kurbelwelle blieb drin, nur die Ölwanne und Kolben/Pleuel kamen raus)
90Minuten pro Buchse und alles war demontiert. Schweißtreibend wars...

Dann habe ich schonmal Kolben und Laufbuchsen bestellt.

Hier die ersten paar Bilder:
Demnächst geht's weiter mit dem Bericht. Ich hoffe der ist euch nicht zu ausführlich.

Grüße aus OWL, Kevin

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14.03.2022 20:03
#2
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Praktikant

Grüßt euch,

nach der Reinigung des Motorblocks kamen die neuen Buchsen herein, dabei ist auf den korrekten Übestand über dem Motorblock zu achten. Denn sie setzen sich noch beim Anziehen der Kopfschrauben.
Nach den Buchsen kamen schon die Pleuel und Kolben rein und ich habe die Ölwanne und das Ansaugsieb gereinigt.
Denkt dran, die Kurbelzapfen an der Kurbelwelle mit einer Bügelmessschraube zu messen. Wenn sie zu verschlissen sind, ist im warmen Zustand der Öldruck zu niedrig.

Weil alles so lange her ist, vergesse ich vielleicht ein paar Details.

Als ich den Kopf montiert und das Ventilspiel justiert hatte, füllte ich noch Motoröl auf und machte den ersten Probelauf...

Und endlich lief er!

Perfekt sprang er noch nicht an. Später sah ich, dass an den 10Volt Glühkerzen nur 6Volt anlagen.
Das lag an Übergangwiderständen am Zugschalter und den Vorglühwiderständen.
Nach der Reinigung der Kontakte, an denen die Kabel angeschlossen werden, hatte ich das Problem behoben.
Bei solch einem Vorkammer Einspritzer ist ja bekanntlich nicht viel zu machen ohne korrektes Vorglühen.

Nach der Überholunghabe ich mich an das Werkstatthandbuch gehalten, um ihn in Ruhe einlaufen zu lassen.

Bilder davon sind im Anhang.
Einbetten in den Text kann man die Bilder nur, wenn man die bei einem Anbieter uploaded oder ?

Machts gut,

Grüße, Kevin

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17.03.2022 21:08
#3
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Praktikant

Tach zusammen,

Nachdem der Motor lief, habe ich beim linken Kotflügel weiter gemacht:
Der war stark verrostet an den Streben in der Innenseite. Deshalb hat der Vorbesitzer ihn schon in zwei Teile geflext. Bilder davon sind im Anhang.
Ich habe ein neues Blech angeschweißt und den Verbindungspunkt unten zur Achse am alten Blech abgetrennt und an den "neuen" Kotflügel angeschweißt.
Die Streben an der Innenseite habe ich so beim Landmaschinen Händler bekommen. Als Meterware für eventuell Anhänger oder so etwas in der Art. (Vom Querschnitt ist eine Skizze im Anhang)
Die Profile habe ich 2 mal im 45grad Winkel eingeschnitten und so an der Innenseite entlang gebogen und verschweißt.

Schönen Abend,

Kevin

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20.03.2022 08:15 (zuletzt bearbeitet: 20.03.2022 08:25)
#4
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Praktikant

Moin Leute,

weil vom alten Kabelbaum alle Kabel abgeklemmt herum lagen und porös waren, wollte ich den Kabelbaum nun Schritt für Schritt erneuern.
Aus Kostengründen und wegen ein paar Änderungen an der Elektrik habe ich mich gegen die Online verfügbaren, vorgefertigten Kabelbäume entschieden.

Weil die originale, rote Gleichstromlichtmaschine (zweites Bild im Anhang) nicht funktionierte und ich ohnehin mehr Power wollte, habe ich einen modernen Drehstromgenerator mit max. 65Ampere Ladestrom verbaut. (Das sind die normalen Lichtmaschinen, wie man sie heute kennt).
Hier eine Anleitung für alle, die sich noch nicht gut mit Fahrzeugelektrik auskennen:

Die Originale Lichtmaschine hatte nur 2 Kabel, die können weg.
Als nächstes legt man 3 neue Kabel:
Eins mit 1,5mm2 von Klemme 15 (geschaltetes Plus) vom Zündschloss zur Ladekontrollleuchte und von da zum D+ (Dynamo Plus) an der Lichtmaschine. Das ist meist ein kleiner Anschluss für Kabelschuhe/KFZ-Flachstecker und dort liegt die Erregerspannung an, sobald man die Zündung einschaltet.

Als nächstes kommt noch das B+ (Batterie Plus) Kabel von der Lichtmaschine zum Pluspol der Batterie. Hier rüber wird die Batterie geladen.
Das Kabel sollte passend dimensioniert sein für den Max. Ladestrom der Lichtmaschine. Dafür gibt es Online Tabellen. In meinem Fall war es nur ein 16mm2 Kabel wegen des lediglich max. 65A Stroms.

Dann müsst ihr noch ein Massekabel vom Lichtmaschinen Gehäuse zum Massepunkt am Traktor oder einfach an den Motorblock ziehen. Dafür bietet sich eines der M4/M5 Gewinde an der Rückseite Außen der Lichtmaschine an.

Wenn ihr alles richtig gemacht habt, leuchtet die Kontrollleuchte bei eingeschalteter Zündung und geht aus, wenn der Motor läuft (In manchen Fällen erst bei erhöhter Drehzahl)
An der Batterie sollten bei laufendem Motor etwa zwischen 13,3 und 14,4 Volt anliegen.
Auf dem ersten Bild sieht man das Ergebnis, fertig eingebaut.

Leider in schlechter Bildqualität, ich habe nicht von jedem Schritt am Traktor gute Bilder.

Schönes Rest Wochenende,

Kevin

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02.04.2022 18:47
#5
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Praktikant

Moin,

Im nächsten Schritt habe ich Kabel für die Beleuchtung an den Kotflügeln verlegt.
Die Kabel laufen jetzt vom Armaturenbrett runter bis sie an den Trittblechen heraus kommen.
Befestigt sind die an der Unterseite der Tritte und laufen von da weiter zur Unterseite der Kotflügel.
Dann nach hinten/oben im Holm des Kotflügels und nach vorn/oben neben dem anderen Holm.

So sind sie kaum sichtbar.

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02.04.2022 19:08 (zuletzt bearbeitet: 02.04.2022 19:19)
#6
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Praktikant

Die Reifen waren alle verschlissen und vorne auf einer Seite sogar von einem PKW.
Im Atemzug der Montage der neuen Reifen vorne und der gebrauchten hinten habe ich die Felgen mit einer Flex und Zopfbürste aus Draht entrostet und anschließend per Hand angeraut.
Nun kam Grundierung mit einer Lackierpistole drauf und anschließend der Kunstharzlack von Kramp mit Härterverdünnung.
Für das Rot im 50/50 Verhältnis RAL3002 und 3003 und für das Weiß RAL9001.

Grüße, Kevin

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02.04.2022 20:51
avatar  844er
#7
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Profi

Hallo Kevin.
HAMMER
Die Felgen sehen ja Bombe aus! Die Arbeit kann sich mehr wie lassen 👍
Hast du vorne 3 Rillenreifen drauf ?
Bin schon auf weitere Bilder gespannt.

LG, Alfred.

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02.04.2022 22:53
#8
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Praktikant

Besten Dank Alfred. Das ganze Schleifen hat auch echt Zeit gekostet. Sandstrahlen wäre auf jeden Fall komfortabler gewesen.

Ja genau, das sind solche Rillenreifen von BKT ohne seitliche "Blöcke". Die fand ich hübsch.

Grüße, Kevin

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17.04.2022 14:24
#9
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Praktikant

Moin und frohe Ostern,

als ich mit dem Cormick die ersten Probefahrten gemacht habe (auf Privatgrund) ölte er noch stark an der Getriebe Eingangswelle.
Wenn man etwa mittig unter dem Schlepper die Blech Abdeckung abnimmt, guckt man schon auf die besagte Welle zwischen Kupplung und Getriebe.
Zum Ausbau des Flansches mit dem Dichtring trennt man die Welle einfach an der Klemmung und schiebt das Klemmstück nach Vorne in Fahrtrichtung.
Dann kann man 4 Schrauben lösen und den Flansch raus nehmen.

Ich weiß nicht mehr genau alle Details. Aber ich glaube man zerlegt die Baugruppe dann noch um an den Dichtring zu kommen.

Das Neuteil habe ich um die Ecke im Hydraulik Großhandel bekommen. Ein Universalteil von Freudenberg.

Nach der Montage war alles Dicht.
Bilder sind im Anhang.

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17.04.2022 14:37
#10
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Praktikant

Von einem Bekannten habe ich ein gutes Zugmaul mit wenig Spiel bekommen. Perfekt für den nahenden TüV.
Das Ding stammt aber von einem etwas neueren IHC, also habe ich eine Platte gebaut, wo das Teil dran passt.

Bilder von der originalen und neuen Aufnahme sind im Anhang - und die ersten Bilder vom jetztigen Stand und vom damaligen Zustand des Traktors.

Schöne Feiertage und Grüße,

Kevin

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17.04.2022 19:38
avatar  844er
#11
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Profi

Hallo Kevin

Auch dir frohe Ostern. 🐇
Liegt bei euch aktuell noch soviel Schnee 😗
Die Idee mit dem Zugmaul ist gut geworden. Was genau willst du noch alles am McCormick machen ?

LG, Alfred

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17.04.2022 21:15
#12
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Praktikant

Hallo Alfred,

danke für dein Lob.
Die Bilder vom aktuellen Zustand von Außen sind tatsächlich noch aus dem Februar vor einem Jahr, als das große Schneechaos war.
Hier bei mir gibt es sonst wenig und selten Schnee.

In diesem einen Jahr habe ich jetzt vor allem Kleinkram gemacht wie meinen Kabelbaum weiter vervollständigt (Warnblinker, Bremslicht, Hupe etc.) und am Hubwerk hinten neue Augen angeschweißt und die Hubstreben erneuert.
Deswegen sind die äußerlichen Bilder von vor einem Jahr noch relativ aktuell.
Vielleicht werd ich irgendwann noch den Rest lackieren, mal schauen.

Aktuell mache ich noch den Spurstangenkopf links neu und nehme den Mittelbolzen der Vorderachse raus um Unterlegscheiben drauf zu schieben.
Dann kommt noch ein ordentlicher neuer Sitz drauf und gut ist erstmal.

Grüße, Kevin


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30.09.2022 08:18
#13
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Praktikant

Moin zusammen. Der Schlepper ist seit ein paar Monaten angemeldet, läuft top und hat Leistung.
Hier ein Video von der letzten Ausfahrt:

https://youtu.be/gjlV46PCZtw

In der Getreideernte war sein erster großer Einsatz, Bilder habe ich angehägt.

Grüße Kevin

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