Problemsuche Regelhydraulik Maxxum 5130 / Baujahr 92

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16.05.2021 11:48
avatar  Otze
#1
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Lehrling

Servus miteinander. Ich bin neu hier, also erst einmal ein herzliches "Grüß Gott".
ich habe mir einen 5130, FIN JJF1005183 gebraucht gekauft. Er ist technisch in Ordnung, bis auf die Funktion der Regelhydraulik. Das Heben und Senken über den kleinen Arbeitshebel und über die Schalter Hecksteuerung geht so wie es sein soll. Bei Betrieb in Arbeitsstellung über den Sollwertgeber mit -hebel hat er folgende Symptome:
In Lageregelung hebt er maximal ein Viertel der Hubhöhe
In Zugkraftregelung regelt er nicht, beim Betätigen des Sollwerthebels bis etwa über der Hälfte nach hinten hebt er komplett aus.
Ich habe anschließend die Drücke für X1 und X2, sowie P1 gemessen.
P1 liegt am Sollwertgeber mit knapp über 18 bar an.
Bei Arbeitsstellung "Lage" liegt der Druck im Kreis "Zugraft X1" bei 15 bar, im Kreis "Lage X2" lässt er sich nur bis zu diesem maximalen Wert regeln. Da nun eigentlich der P1/2-Schieber im Sollwertgeber für diese Arbeitsstellung hier praktisch in X1 ca. 9 bar anfahren sollte, war ich mir klar, dass der Sollwertgeber defekt ist und habe mir anschließend einen gebrauchten besorgt.
Allerdings macht er mit dem gebrauchten die selben Probleme.
Nun ist es natürlich möglich, dass ich mir einen gebrauchten mit allerselbem Defekt gekauft habe oder der Fehler woanders liegt.
Das Werkstatthandbuch und die Servicetrainings von 91 und 94 habe ich mir bereits kurz vor dem Kauf des Schleppers bereits besorgt.
Ich verstehe, wie das System funktioniert. Aber dieser Fehler ist mir unplausibel und ich komme nicht weiter. Meine nächste Vermutung wäre, dass vielleicht die Durchflussmenge im P1-Kreis zuwenig ist, sodass sich der P1/2-Schieber im Sollwertgeber nicht richtig einpendeln kann und deshalb zuviel Druck in den X1-Kreis lässt. P1 hat eine Druckschwankung von ca 4-5 bar innerhalb einer Sekunde, wenn ich parallel die Lastschaltstufen durchschalte.
An dem originalen Sollwertgeber kann man erkennen, dass er schon mal in einem Schraubstock eingespannt war. An diesem System wurde vorher bereits rumgefummelt. Der Vorbesitzer kann oder will mir dazu aber allerdings keine Infos geben.
Kann jemand seine Erfahrung mitteilen oder Hilfestellung leisten?
Mfg Otze


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16.05.2021 16:27
#2
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Meister

Puh, da legst du ganz schön was vor. Ich glaube da sind die meisten schon überfordert.
Ich perönlich habe mich noch nicht soweit in die Hydrauliksache reinarbeiten müssen.
Der P1 ist soviel ich weiß nur für die Lastschaltkupplungen zuständig. Wenn du da beim schalten Druckschwankungen hast, ist das wohl normal. Bei späteren Baujahren wurde eine Stickstoffblase am Getriebe verbaut, um diese Schwankungen auszugleichen.
Aber ich denke die ist bei 80% aller Maxxums defekt. Mit 18 Bar ist der P1 im grünen Bereich.
Da er über den Sollwerthebel nur wenig aushebt, hätte ich erst mal das Gestänge überprüft und eventuell anderst justiert. Kann auch ausgelutscht sein.
Das du den Sollwertgeber verdächtigst, wird richtig sein. Aber gemein wenn der neue gebrauchte den selben Fehler hat. Vieleicht weiß jemand wie man den Checken kann
Gruß, Peter

Scheißt di nix, gfreit di nix

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16.05.2021 19:38 (zuletzt bearbeitet: 16.05.2021 19:43)
avatar  Otze
#3
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Lehrling

Nun, ich habe den Sollwertgeber ausgebaut und die P1-Leitung, die den Sollwertgeber speist, X1-Leitung und X2-Leitung mit Schläuchen nach hinten verlängert und mit Manometern versehen, sodass ich das Symptom im ausgebauten Zustand prüfen kann. Ich habe mal die X1- und X2-Leitungen mit Kugelhähnen anstatt dem Sollwertgeber versehen, die analog zu dem als Drossel wirken. Damit kann man den Kraftheber simulieren. Und das funktioniert auch relativ gut. Genauso könnte man den Geber mit den beiden Drosseln in Reihe schließen, sodass sie jeweils den Lage- und die Kraftsensoren simulieren und alles in den Steuergeräterücklauf leiten. Von dem her kann es nur am Sollwertgeber liegen. Ich bin grad soweit, dass ich mir noch einen besorge. Hilft ja nix, weil im Prinzip der Sollwertgeber die Vorgabe für das ganze SHR-System bildet. Die Kraft und Lagesensoren, werden nach dessen Maßgabe eingestellt.
Desweiteren habe ich auch den P1-Schieber aus dem Kompensator nach rechts über die Drossel ausgebaut, weil ich vermutete, dass dieser wegen Verschmutzung nicht genügend Fördermenge durchlässt. Da war aber nichts auffällig.

mfg Otze


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22.05.2021 11:35
#4
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Meister

Coole Aktion, gefällt mir

Scheißt di nix, gfreit di nix

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27.05.2021 19:26
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#5
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Lehrling

Servus miteinander,
wollte euche auf dem Laufenden halten. Ich habe einen weiteren Geber erhalten. Selbes Symptom. Dann gehts mal weiter mit Prüfen und Einstellen....
mfg Otze


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27.05.2021 21:37
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#6
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Danke Dir. Ich zerbreche mir den Kopf seit Deinem ersten post. Ich habe einfach noch keine Idee.....

Gunnar


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27.05.2021 22:22
avatar  Otze
#7
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Lehrling

Mit dem heutigen Test mit externer Ölversorgung über die Hydraulikanschlüsse mit selbstgebauter Drosselfunktion auf 20bar hat sich auf jeden fall die Druckhalbierung eingependelt. Trotzdem selbes Symptom... Womöglich sind zwei Probleme an dem Schlepper vorhanden. Ich fokussiere mich jetzt mal auf die Lage- und Zugkraftsensoren...


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14.06.2021 20:26
avatar  Otze
#8
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Lehrling

Servus miteinander.
Ein kleines Update:
Ich habe eingangs erwähnt, dass die Heckhydraulik maximal bis 1/4 hebt. Ich habe mich verschrieben. Die Heckhydraulik senkt in der Lageregelung maximal bis 1/4 und nicht tiefer.
Mit den letzten Tests habe ich den Lagessensor so verstellt, dass sich die Drosselbohrung weiter öffnet und der Lageregeldruck und damit verbunden die Unterlenker komplett nach unten senken. Dabei passiert es allerdings, dass plötzlich auch der P1-Druck um den gleichen Wert auf knapp über 16 bar abfällt. Wenn ich die Drossel im Lagesensor wieder enger einstelle steigt der P1-Druck wieder. Folgedessen ist die innere Leckage im Lagesensor zu hoch und stört daher durch den enormen Druckabfall das ganze Regelsystem, wodurch auch die Druckhalbierung nicht mehr funktioniert. Ich baue mir morgen zum abschließenden Testen noch eine Drosselblende in die Leitung vor dem Lagesensor ein um den erhöhten Abfluss zu entgegnen. Ich denke, dass ich damit das Problem gefunden und bestätigt habe. Das sehe ich dann morgen abends.
Ein neuer Lagesensor ist noch erhätlich und kostet knapp 2000 Euro.
Na dann Prost, Mahlzeit.
mfg Otze


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14.06.2021 23:01 (zuletzt bearbeitet: 14.06.2021 23:01)
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#9
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Ist toll, was du alles anstellt, um den Fehler zu finden und zu beheben. Und, dass du uns alles so ausführlich beschreibst.

Herzlichen Dank dafür!
Gunnar


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14.06.2021 23:08
#10
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Meister

Alter Schwede, die Spinnen doch.
Ich brauchte mal einen Zylinder für die Fronthydraulik. Beim Händler angefragt. 3500 Euro orginal Case.
Hab mir dann einen Dichtsatz besorgt und mir eine neue Kolbenstange fertigen lassen .
Kostete dann 300 Euro.
Gibt es für den Lagesensor keine Alternative. Baugleich von anderem Fabrikat oder Model ?
Zb. Case Mx oder Mc Cormick Mc
Gruß

Scheißt di nix, gfreit di nix

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15.06.2021 20:56
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#11
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Peter, da hast du völlig recht. Es ist oft sehr unverschämt, welche Preise verlangt werden. Ich wollte letztes Jahr an meiner Rundballenpresse die Zahnräder austauschen. Die Preisvorstellungen für ein einziges Zahnrad waren locker bei 600 Euro. Ich habe schließlich bei einem Metaller alle Zahnräder insgesamt noch billiger bekommen. Es waren nämlich Standards.
Gleiches für Rollenlager. Eines für 69 Euro. Ich habe vei einer Fabrik nschgefragt und bekam 10 für das Geld. Es waren auch Waren von der Stange. Oder Keilriemen......


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18.06.2021 21:46 (zuletzt bearbeitet: 18.06.2021 21:49)
#12
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Meister

Leider finde ich wieder einmal nicht die Funktion, ein neues Ghema zu erstellen.
Sorry
Hallo Leute,
Bin gerade dabei mir einen Ladewagen zu kaufen. Dieser hat Isobus, womit ich mich nicht auskenne und das auch eigentlich nicht haben will. Eine einfache Pilotbox zum vorwählen wäre mir sympatischer.
Kabelbaum und Isobusmonitor muss ich nachrüsten. 1500 Euro. Was mich am meisten ärgert,
Ich kann den Wagen nicht einfach an einen anderen Schlepper hängen..und eine Reperatur mit Prüflampe und Schraubenzieher geht wohl auch nicht mehr.
Arbeitet von euch jemand mit sowas? Hat das irgendwelche Vorteile . Kann man das auf Pilotbox umbauen ?
Gruß, Peter

Scheißt di nix, gfreit di nix

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26.06.2021 10:31
avatar  Otze
#13
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Lehrling

Neues Update:
Ich habe testweise eine 0,5mm und 1 mm Blende in die Lagesensor-Leitung anstatt des Lagesensors eingebaut, mit denen der Lageregeldruck auf ca. 10 bar simuliert wird und der P1-Druck gerade noch auf 18 bar gehalten werden kann. Ich bin mir nicht mehr so sicher, ob es wirklich an dem Lagesensor liegt, da ja dessen verstellbare Bohrung auf mehr als 1 mm geöffnet werden kann. Werde demnächst mal den Ölfluss prüfen. Allerdings hat der Maxxum keine Probleme bspw. einen Kipper in annehmbarer Geschwindigkeit zu kippen.
mfg Otze


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27.06.2021 22:22
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#14
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Sehr sehr interessant und spannend. Ich bin gespannt wid ein Flitzebogen, wie das ausgeht.
Danke Dir für Deine wertvollen Berichte!


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30.07.2021 20:20
avatar  Otze
#15
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Lehrling

Hi!
Ich bin die letzten Wochen noch nicht dazugekommen, weitere Tests durchzuführen.
Kann mir jemand mit einem Ausschnitt aus dem Werkstatthandbuch, Kapitel 8.2 aushelfen und die beiden beinhaltenden Hydrauliklaufpläne zukommen lassen? Ich habe zwar auch eine Kopie, aber bei den Schaltplänen fehlen ein paar cm, sodass die einzelnen Seiten zusammengefügt keine schlüssigen Übergänge zeichnen.
mfg Otze


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30.07.2021 20:22
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#16
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Ich schaue mal, ob ich dir helfen kann


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01.08.2021 13:09
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#17
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Ich habe al nachgeschaut. Mein WHB springt von Abschnitt 8001 auf 8003.
Welches Kapigel 8,2 meinst Du genau?

Gunnar


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05.08.2021 17:43 (zuletzt bearbeitet: 05.08.2021 17:44)
avatar  Otze
#18
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Lehrling

Ja das passt. Es gibt da allerdings noch einen Hydraulikplan bei dem das Bauteil 22 "Eingangssteuergerät", also der Sollwertgeber, bis zu einer bestimmten FIN gilt, wo kein Rücklauf ins Getriebe vorhanden ist. Wenn du den auch noch hättest, wärs super.
Kannst du die Blätter auch einscannen, sodass sie im ausgedruckten Zustand aneinander geheftet werden könnnen?


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05.08.2021 19:08
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#19
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Da begebe ich auf die Suche und ans Scannen


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24.08.2021 13:56 (zuletzt bearbeitet: 24.08.2021 13:58)
avatar  Otze
#20
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Lehrling

Servus,
mal wieder ein kleines Update:
Ich habe von einem Heckhydraulikanschluss Öl abegezapft, auf 20 bar begrenzt und über den Sollwertgeber in die Regelhydraulik eingelspeist. Der Lagesensor ließ sich ohne Probleme einstellen. Um die Zugkraftsensoren prüfen und einstellen zu können mussten die Unterlenker raus. Die jeweiligen Bolzen saßen so dermaßen fest, dass sie sich nur mit Aufschweissen von Verlängerungseisen und Hammerschlägen nach insgesamt 3 Stunden mit Blut und Schweiß gangbar machen und ausbauen ließen. Der linke Zugkraftsensor läßt sich ohne Probleme einstellen. Der rechte allerdings bewegt sich leider nicht mehr raus.

Der nächste Schritt ist, diesen Auszubauen und prüfen, ob er sich wieder gangbar machen lässt.

Derzeitiger Stand der Erkenntnis ist, dass der ursprüngliche noch nicht gefunde Fehler verursacht, dass der P1-Druck im System auf ca. 15 bar abfällt. Der/Die Vorbesitzer haben die Zugkraftsensoren und den Lagesensor maximalst eingeschraubt, damit sich der P1-Druck wieder auf ca. 18,5 bar stabilisiert, aber die Regelhydraulik unbenutzbar macht.

Der nächste Schritt wird sein, dass ich mir die P1-Kreise genauer unter die Lupe nehme. Wenn notwendig, werde ich testweise am Messanschluss an der Pumpe, wo der Standbydruck anliegt ein separates Regelventil anbringen und von da aus einen separaten P1-Kreis für die Regelhydraulik schalten.
mfg Otze


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