Betriebsstunden Zähler

20.11.2018 17:32
#1
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Ist neu hier

Grüß Euch aus Salzburg,

ich bin neu hier und hab auch mit Case nicht allzu viele Erfahrungen. Ich habe eine 10 Hektar kleine Landwirtschaft von meinem Opa geerbt und bin halt jetzt auf der Suche nach einem Traktor für ein paar Stunden im Jahr. Im Moment ist es so, dass die meisten Flächen von einem Schulfreund gemäht werden und dieser mir auch hilft im Wald etc.. Mein Wunsch wäre ein Traktor mit ca 100 PS und mit einem max Invest von 20000 inkl Erstreparaturen.
Da viel mir ein 5140 oder 5150 ins Aug die in Bayern stehen. Was ich nur bei all diesen Maschinen komisch finde sind die Betriebsstunden angaben. Da stehen echt Maschinen BJ 92 bis 2000 die ungefähr 6000 Stunden haben. Ich bin jetzt nicht der totale Landwirt seit mir nicht bös, wenn ich das Frage aber das kommt mir reichlich wenig vor. Jetzt zu meiner eigentlichen Frage, gibt es einen codierten oder plombierten Zähler oder wie kann man das nachvollziehen. Ich hab ja noch einen Unimog da hab ich einen am Motor einen am Tacho und einen für die Zapfwelle.....

Mir taugt das Schrauben zwar schon ziemlich und ich mach gern aus Alt neu aber ich will halt nicht schon zu Beginn Beschi... werden, wenn sich im laufenden Betrieb rausstellt, dass mal eine Kupplung gemacht gehört oder irgendwelche Mangetventile etc von welchen ich im Forum unter Problemen gelesen habe, dann ist das bei so einer alten Maschine eh klar.

Vielleicht habt ihr da Feetback....

Vielen Dank

Markus


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20.11.2018 20:20
avatar  redcaba
#2
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Meister

Hallo nach Österreich,

Da hast dir ne Schöne Serie ausgesuchcht, ein Maxxum der gut geht ist ein Herrnfahrzeug mit dem sich noch immer gut und komfortabel arbeiten lässt. Wenn die erst um die 6t Std drauf haben ist das kein Problem, im Gegenteil: Wenn wir gebrauchte Maxxum hatten mit wenig Stunden dann waren es auch zwischen 6000 -7000. Oft waren das die großen Schlepper auf dem Hof und hatten daher nur wenige bestimmte Arbeiten zu erledigen.
Die, die viel gelaufen sind kamen auch mit 14000 aufwärts auf den Hof, das waren die Allrounder - gerne auch mit Frontlader, teils hatten die auch noch den Futtermischwagen zur täglichen Aufgabe. Da Steht aber bestimmt einiges an, hier ist die Reparaturgeschichte wichtig...
Nur, welche mit unter 5000 Std sind schwierig zu bekommen.

Zum Gebrauchtkauf schreibe ich mal nicht viel, das sind ja meist bekannte Punkte die Inspiziert werden sollen. Und das deckt schon viel ab. Besondere Aufmerksamkeit gilt sicherlich den Getriebe- und Hydraulikfunktionen, Elektrik ist noch Relativ einfach gehalten bis auf Getriebesteuerung mit der Lastschaltung und dem Infoboard als elekronisch ausgeführte Bauteile. Vorteil ist klar bei dir, wenn du jemanden hast der die Maxxums gut kennt und mit dir zum Anschauen fährt.

Ersatzteile sind entweder einfach über den Lamagroßhandel (Internet) zu bekommen. Gut ist auch, wenn noch die Teile von Case selber verfügbar sind. Damit wird aber der Gängige Bedarf gut bedient, also noch ok soweit.
Oder es gibt die Teile weder original noch im Nachbau neu - dann geht nur noch der Gebrauchttweilweg mit viel Suche und Glück das richtige im guten Zustand zu ergattern... Das trifft vor allem auf die Spezialteile in Getriebe/Hydaulik zu.


Gruß Bernd

Jeder Acker ist der Beweis das die Erde sich nicht von allein dreht.

Wir müssen ihn immer wieder Pflügen!

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20.11.2018 20:52 (zuletzt bearbeitet: 20.11.2018 20:52)
#3
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Ist neu hier

Danke Bernd für die ausführliche Beschreibung. Tja ich werd da mal hinfahren und das Ding testen. Die klassischen Sachen wie Bremse Schaltverhalten Spiel Dichtigkeit Motorgeräusch etc
OPptisch ist er kein Sahnestück mehr aber das is egal die Paar Teile würde mir ein Freund lackieren. Wie kannst den die Lastschaltung testen - sowas hab ich leider beim Unimog nicht...

Gibt es bei der Kupplung erfahrungen mit der Haltbarkeit? Also auf Stunden bezogen - hatten die mit Fronthydraulik alle keine Zapfwelle?
Ist der Preis von 13000 Euro hierfür gerechtfertigt? Im Moment ist das brutal in Österreich stehen welche mit 22000 Euro angeschrieben... das find ich extrem auf das Alter bezogen.

LG

Markus


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20.11.2018 22:01 (zuletzt bearbeitet: 20.11.2018 22:10)
#4
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Profi

Hallo,
Es kommt halt auch darauf an welches Baujahr der Maxxum ist. Einer aus den ersten Baujahren wo zb bei der Wendeschaltung noch die Neutralstellung fehlt aber sonst einen guten Eindruck macht ist mit 13000 schon gut bezahlt. Ein Maxxum aus dem letzten Baujahr auch als Pro bezeichnet und mit gerade mal 6000 Stunden ist mit 22000 nicht zu teuer. Den würde ich noch bevorzugen weil er noch viele technische Verbesserungen gegenüber den älteren Baujahren hat.
Selber fahre ich jetzt einen Pro der gerade bei 4700 Stunden ist. Den hab ich vor ca 2 Jahren als gute Gebrauchtmaschine gekauft. Mit neuer Bereifung und kompletter Wartung incl aller Öle lag er auch bei über 22. Vom Hof gegangen ist dafür ein Maxxum der 2 Jahre jünger war und der lag bei 7500 Stunden. Daher sind Stundenangaben in dem Bereich den du genannt hast schon real. Du must dir die Schlepper halt gut anschauen. Wenn dir einer angeboten wird mit wenig Stunden aber in einem schlechten Zustand ist, dann würde ich da die Finger von lassen . Der Schlepper und auch das Getriebe brauchen nen gewissen gepflegten Umgang.
Um Lastschaltung und auch Kupplung zu testen must du einfach mal in jeder Lastschaltstufe mit angezogener Handbremse anfahren. Und das am besten mit dem Wendeschalthebel wenn er Neutralstellung hat.
Gruß Uli


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21.11.2018 19:39
avatar  redcaba
#5
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Meister

Uli hat das sehr schön beschrieben.

Zum Kupplungstest noch Folgendes: Zieh die Handbremse und tritt nach bedarf noch auf die Fußbremse, lass den Schlepper mit Handgas auf etwa 1200 - 1300 Touren laufen, Leg die 3 Gruppe ein und beginne mit der 1 Stufe auf Vorwärts normal einzukuppeln. Der Motor sollte Zügig abgewürgt werden. Wichtig ist den Motor umgehend wieder zu starten um dem Turbo wieder Öl zu geben - damit mildert man das zugegeben raue Vorgehen ein gutes Stück ab. Dies muss insgesamt 5 x gemacht werden damit du die Kupplungen im Antrieb durch hast: 1+V, 2+V, 3+V, 4+V und 4+R.

Eins ist mir noch eingefallen: Die Lenkzapfen der Vorderachse (Carraro) bekommen Spiel, am besten beide Seiten mal aufbocken und auf auffällige Kippbewegung des Rades achten.

Frontzapfwelle: Richtig, haben lang nicht alle. Eigentlich nur die, die mit dem Schlepper auch gemäht haben.
Man kann die schon nachrüsten, aber ein Problem haben die Oiginalen mit dem Antrieb: die Wellenverzahnung (Schiebestück!) verschleißt und rutscht irgendwann über und macht Radau. Das haben aber nicht alle, und die die in Ordnung sind werden auch normal nicht ausgebaut... Und die Kupplung (außenliegend) kann bei längerer Nichtnutzung festgammeln. Wenn du eine zum Nachrüsten holen willst achte darauf das dies in Ordnung ist.


Gruß Bernd

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